Die wandelsame Backuplampe
Bei Nachttauchgängen ist es immer lästig für den Blick auf den Kompass oder Computer immer mit seiner Hauptlampe daraufzuleuchten. Ein ersten Moment sieht man erst mal gar nix weil zu hell und die Nachleuchtzeit des Kompass könnte auch länger sein.
Die Lösung dafür ist eine kleine Lampe am Maskenband. An sich nix Neues da es so was von UK u.a. schon länger gibt. Die Dinger sind aber für meinen Geschmack aber noch zu groß, haben ein billiges Plastikgehäuse, veralterte LED Technik und dieser Tip hat den Vorteil das die Lampe auch noch für andere Zwecke zu gebrauchen ist - über als auch unter Wasser.
Das ist die als Pocket Rocket bekannte kleinste LED Taschenlampe von Fenix - die P1D als Cree Q5 Edition.
In den 70mm Baulänge ist der hellste single Chip Emitter untergebracht, den es im Moment gibt. Die aus meinem Backuplampen Projekt bekannte Cree XR-E mit superhellem Q5 Binning (maximal 3500 lux auf 1m). Darunter sitzt die digitale LED-Regelung mit 5 Betriebsmodi (100 Lumen/180 Lumen/12 Lumen/Blinken/SOS). Angetrieben wird das Ganze von einer CR123 Lithium Zelle. Laut Hersteller ist die Lampe IPX-8 wasserdicht und bis 1,5m getestet. Die robuste Ausführung der Dichtringe halten aber offensichtlich auch weit höheren Wasserdruck stand. Bislang ist sie bis auf 35m dicht. :-) Trotzdem - weiterlesen und nachbauen auf eigene Gefahr!! :-)
*UPDATE* - Inzwischen habe ich so einige positive Rückmeldungen von erfolgreich versenken Fenix P1D bekommen - Danke an dieser Stelle und schickt weiterhin Infos! Dem gegenüber steht noch keine abgesoffene Lampe und auch meine hat schon viele TGs mittlerweile bis weit über 40m klaglos absolviert.
Für die geplante Instrumentenbeleuchtung ist der kleinste 12 Lumen Modus interessant. In diesem brennt sie mit einer Lithium Zelle viele, viele Stunden lang mit konstanter Helligkeit und liefert ein Licht was zum Ablesen der Instrumente reicht und wenig genug ist um den Blick durch angestrahlte Partikel nicht zu stören. Es kann aber notfalls auch als Backup eingesetzt werden beim Ausfall der Hauptlampe und liefert mit 100 bzw max. 180 Lumen (3500 lux) mehr Licht als die meisten HighEnd Backups.
Der Energiespeicher
Geliefert wird die P1D mit einer Einweg Lithium Zelle, welche natürlich unter allen Alternativen die längste Brenndauer hat. Auf Dauer wird das aber teuer wenn man es oft einsetzt. Ansonsten ist die Lithium Zelle mit ihrer Standzeit von 10 Jahren erste Wahl!
Alternativ kann man auch Lithium-Ionen Akkus mit 3V und 3,7V Nennspannung einlegen. Bei Akkus mit 3,7V ist allerdings die Instrumentenbeleuchtung unbrauchbar, da die Lampe im 12 Lumen Mode dann viel zu hell ist. Dieser Modus ist nur mit 3V Akkus so dunkel wie benötigt. Von normalen LiIo Akkus mit 3,7V sollte beim Tauchen aber ohnehin Abstand genommen werden, da hier immer das Risiko einer Explosion mittaucht und das direkt neben dem Kopf ist nicht wirklich prickelnd. Zum Glück gibt es mittlerweile die robusten LiFePo4 Lithium Akkus (Eisen-Phosphat) in CR123 Ausführung. LiFePo4 ist chemisch so stabil das es nicht durchgehen und explodieren kann und die Akkus sind laserverschweißt ohne Ventil - ein Wassereinbruch würde also maximal die Lampe killen. Zwar ist die Kapazität von 350mAH (*Update* - inzwischen sind 600mAh Zellen mit LiFePO4 erhältlich) geringer im Vergleich zu Li-Io (max. 850mAh) oder gar Lithium Einweg-Zellen (1400mAh) , aber der 12 Lumen Modus ist so sparsam, daß immer noch einige Stunden Brenndauer drin sind und das sollte allemal reichen. Bezugsquelle zu guten Preisen dieser neuen Spezial-Zelle ist z.B. www.dealextreme.com oder www.kaidomain.com
Der Maskenhalter
Nun muß die Lampe noch elegant am Maskenband befestigt werden et voilà fertig ist unsere hightech-lowcost Instrumentenbeleuchtung. Eine einfache Methode ist dafür ein Stück Gurtband der Flaschenbefestigung abzukappen. Meist sind die Gurte eh zu lang, daß ein paar Zentimeter kaum auffallen. Richtig geklebt und geführt wird da raus ein 1A Maskenhalter, der wesentlich stabiler wie die Kommerziellen ist.
Hier zunächst ein Blick auf die Kombi:
Als Klebstoff eignet sich sehr gut Sekundenkleber, der gut in das Gurtband einzieht und am Ende bombenfest alles zusammenhält. Er sollte in seiner meist sehr flüssigen Form auf beide Seiten der Klebestelle aufgetragen werden, damit die Verbindung auf beiden Seiten gleich gut wird. Also im Prinzip wie Kontaktkleber zu verarbeiten. Latexhandschuhe sind beim Kleben ein gutes Sicherheitsplus!
Der Gurt wird einfach nach dem Schema links verklebt an zwei Stellen. Dabei die Lampe mit dem hinteren Teil als Vorlage des Loches verwenden und das Maskenband für die Schleife. Ordentlich schraff angepasst nimmt das durch den Kleber recht steif gewordene Loch problemlos die Lampe auf ohne das sie wieder rausrutschen kann. So ist in 10 Minuten ein perfekter Lampenhalter gebaut für null komma nix.
Nun einfach die Lampe vor dem Tauchgang auf 12 Lumen schalten, Maske auf und fertig. Hier noch zwei Bilder der fertigen Instrumentenbeleuchtung.
Die Lampe gibt bei Nachttauchgängen mehr Sicherheit, da man beim Ausfall der Hauptlampe nie im Dunkeln steht und kann in dem Falle sogar als vollwertige Backup fungieren oder hilft zumindest beim Suchen danach. Da die Lampe durch Drehen geschaltet wird klappt das auch unterwasser. Außerdem ist das Ablesen der Instrumente wesentlich einfacher sodas der Tauchgang entspannter ausfallen kann.
Eine nicht unbedingt notwendige, aber gegen den Blendeffekt durch Partikel hilfreiche, Modifikation ist noch die weiße LED gegen eine mit grüner Farbe auszutauschen. Die Cree XR-E ist in einigen Farben erhältlich und darunter auch Grün - Zyan wäre zwar optimal, aber diese Farbe gibt es nicht von Cree. Dies aber nur für den Fall, daß sie als reine Instrumentenbeleuchtung genutzt wird.
Man kann also sagen - klein, schwarz, stark - einfach universell. Diese Lampe hat durch ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten (auch über Wasser wie z.B. beim Umziehen) definitiv ihre Lebensberechtigung und gehört eigendlich immer an den Mann. Die kleinste, superhelle Backuplampe der Welt? :-)